Gerechtigkeit als Grundlage des globalen Friedens: John Rawls und die Idee einer anständigen muslimischen Gesellschaft(مقاله علمی وزارت علوم)
منبع:
Spektrum Iran , ۳۷. Jahrgang Nr ۲, ۲۰۲۴
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Traditionell prägen drei dominante Perspektiven die Rolle der Gerechtigkeit in Theorien der internationalen Beziehungen. Der Realismus lehnt die Relevanz normativer Prinzipien ab und betont Machtpolitik und das anarchische internationale System. Der kosmopolitische Egalitarismus entwirft eine globale Ordnung, in der Individuen und nicht Staaten die primären moralischen Akteure sind, und befürwortet universelle Prinzipien der Gerechtigkeit. Im Gegensatz dazu steht der kulturelle Relativismus, der skeptisch gegenüber universellen moralischen Standards ist und argumentiert, dass kulturelle Überzeugungen in ihren spezifischen Kontexten verstanden werden sollten. In "The Law of Peoples" bietet John Rawls einen Mittelweg zwischen Realismus und kosmopolitischem Egalitarismus und vermeidet gleichzeitig kulturellen Relativismus. Er betont Gerechtigkeit zwischen Gesellschaften und respektiert gleichzeitig ihre unterschiedlichen Identitäten und politische Autonomie. Rawls schlägt einen prinzipiengeleiteten Rahmen vor, der auf Gerechtigkeit, Zusammenarbeit und gemeinsamen moralischen Verpflichtungen basiert und der Machtdynamiken mit universellen Normen in Einklang bringt, während er kulturellen Pluralismus anerkennt. Dieser Artikel untersucht zuerst Rawls' politische Konzeption internationaler Gerechtigkeit als Grundlage für globalen Frieden und erforscht dann seine Vision einer anständigen muslimischen Gesellschaft als wichtiger Partner bei der Förderung internationaler Gerechtigkeit und des Friedens.